Wie alles begann?

 

Das Beste ist, ich beschreibe wie ich (Dietmar) zu den Spätzündern kam.

Ein Beispiel von vielen:

Aufgrund eines Wohnungswechsels im Jahre 1986 hatte ich mich dazu entschlossen, auch den Tennisclub zu wechseln, und hatte meine Familie einschließlich der Tochter (7 Jahre alt) beim HTC Uhlenhorst angemeldet. Ich wusste, dass beim HTC Uhlenhorst auch Hockey gespielt wurde. Ich wusste vom Hockey nichts, außer dass es diese Sportart gab.

Bei Abgabe der Anmeldung wurde mir von Frau Lauterfeld (Sekretariat) erklärt, dass meine Anmeldung nicht in Ordnung war. Ich hätte meine Tochter nicht beim Tennis sondern beim Hockey angemeldet! Ich gab meine Zustimmung dazu und dachte, ich hätte meine Ruhe, weit gefehlt.

Sie kommen am nächsten Freitag mit ihrer Tochter um 14.45 Uhr zum Training der Mädchen D. Hockeymaterial wird gestellt.

Mit viel Überredungskunst gelang es mir meine Tochter zum Training zu überzeugen. Mit Betreten der Halle sollte sich mein Leben ändern.

Und es hat sich grundlegend geändert.

Meine Tochter war von der ersten Sekunde mit voller Begeisterung dabei. Ihr wurde großes Talent bescheinigt. Nun ging es von Turnier zu Turnier. Es gab keine freien Wochenenden mehr. Es vergingen einige Monate. Die Begeisterung der Mädchen zu diesem Sport hatte sich auf mich übertragen.

Ich muss noch erwähnen, dass ich 14 Jahre aktiv Fußball gespielt hatte. Dieses "Fachwissen" versuchte ich an die Mädchen weiterzugeben. Ich feuerte die Mädchen an, gab taktische Anweisungen und ich kritisierte.

Und so kam es wie es kommen musste.

Bei einem Turnier Zuhause, man spielte mittlerweile draußen. Mitten in meiner Kritik an den Mädchen tippte ein älterer Herr (Bubbi Latte) mir auf die Schulter und sagte: "Weißt du eigentlich wie schwer es ist Hockey zu spielen? Bevor du die Mädchen kritisierst, versuch doch selbst Hockey zu spielen. Am Montagabend trainiert eine Elternmannschaft, die genau auf deine Belange zugeschnitten ist".

Warum eigentlich nicht.

Ich kaufte mir einen Hockeyschläger (Marke voriges Jahrhundert) und ging voller Erwartung zum Training. Ich traf auf eine Gruppe von ca. 24 Leuten (Männlein und Weiblein gemischt). Es konnte losgehen. Aber da kam die Anweisung des Trainers Ralf:" Bevor du mitspielen kannst, bekommst du von Helmi wichtige Ratschläge".

Wer ist Helmi?

Da stand sie, gerade rund 1 Meter groß, im zarten Alter von ca. 65 Jahren und schaute mich mit freundlichen Augen an. Diese " alte" Frau sollt mir etwas beibringen? Mir, 34 Jahre alt, der 14 Jahre Fußball gespielt hat, 183 cm groß, Kampfgewicht 80 kg. Oh je!

Sie hatte meine Enttäuschung gemerkt und sagte " Ich habe schon einigen 100 Mädchen und Jungen das Hockeyspielen beigebracht. Es wird mir auch bei dir gelingen"

Ich bekam nun von Helmi das 1 x 1 des Hockeys beigebracht. Der Hockeyschläger hat eine runde und eine glatte Seite. Wie hält man den Schläger fest? Wie schlägt man? Wie stoppt man den Ball? Hockey ist ein körperloses Spiel usw. usw.

Dann endlich, die Mannschaften waren gewählt und es konnte losgehen.

Nach ein paar Sekunden bekam ich auch tatsächlich den Ball zugespielt. Ich schaute auf den Ball und versuchte Geschwindigkeit aufzunehmen. Ich wurde schneller und schneller, sah nur auf den Ball.

Oh Gott, wie klein ist der Ball.

Dann ein Schlag auf meine Hüfte. Ich wunderte mich nicht (war ich vom Fußball gewohnt), lief weiter, sah den Torwart und schoss mein erstes Tor beim Hockey. Außer mir jubelte keiner.

Ich hatte, wie mir später gesagt wurde, mit voller Wucht Helmi umgerannt. Helmi lag besinnungslos am Boden.

Die anderen Mitspieler schauten mich mit hasserfüllten Augen an. Aber dann wurde Helmi wach und sagte als erstes " Es war nur meine Schuld, Dietmar ist unschuldig ". Damit war die Sache erledigt und der Spielbetrieb ging weiter.

Nach dem Training und Duschen ging es zur 3. Halbzeit an die Theke des Vereinslokals.

Ich merkte schnell, das ich nur von netten Menschen umgeben war, die alle mit dem Hockeysport verbunden waren, sei es als Betreuer einer Jugendmannschaft, oder dass die Kinder Hockey spielten.

Ich erfuhr, dass die Gruppe 1985 gegründet wurde. In fast jedem Hockeyverein gäbe es eine sogenannte " Elternmannschaft".

Die einzige Bedingung um in eine Mannschaft spielen zu können, ist in der Jugend kein Hockey gespielt zu haben, Alter und Geschlecht spielen keine Rolle.

Diese Mannschaften tragen kleine Turniere gegeneinander aus. Die Spätzünder anfangs mit wenig Erfolg.

Das hat sich mittlerweile geändert.

Nun spiele ich seit mehr als 17 Jahren Hockey und spiele es immer noch leidenschaftlich gerne. Ohne Hockey würde in meinem Leben etwas wichtiges fehlen.

Und glaubt nicht den Gerüchten, dass während unserer Trainingszeit das Team des

Ev. Krankenhauses verdoppelt würde. Bisher ist relativ wenig passiert.

Bis bald

Dietmar

 

Achtung !

 Aufruf an alle Leser / innen

Da sich unsere Gruppe, aus welchen Gründen auch immer, sehr verkleinert hat, bitte ich diese Zeilen als dringenden Aufruf an alle zu verstehen, die sich etwas sportlich betätigen und an unserer netten Sportgemeinschaft teilnehmen möchten